April 2025
Nächstes Ziel: Von Santa Cruz de la Sierra nach Campo Grande, Besuch bei Gerhard und seiner Familie.
Komme gut voran und fahre durch bis Puerto Suarez, an der brasilianischen Grenze. Obligatorischer Halt in San Jose de Chiquitos, hatte dort vor vielen Jahren Pater Hubert kennengelernt – der ist leider 2022 verstorben, für einen Mate vor der Jesuitenkirche ist allemal Zeit. Spät und im Regen ins Hotel in Puerto Suarez. Die Grenzformalitäten überraschen mich wieder. In Bolivien einige Minuten. Auf der brasilianischen Seite etwas umständlicher, aber alles in allem sehr schnell. Bin früh in Campo Grande, habe ein Apartment für einige Tage gemietet. Einige sehr nette Zusammentreffen mit Gerhard und seinen Söhnen. Plan habe ich noch immer keinen, überlege nach Norden und über Porto Velho nach Puerto Maldonado, Peru zu fahren. Da gibt es einige Varianten auf dem Weg, fahre bis Rondonopolis. Fahrt und Ankunft im Regen, der Wetterbericht: Ein Schauer, im wahrsten Sinne des Wortes.
Fernsehen und Internet: Heftige Überschwemmungen auf dem Weg und in Peru.
Entscheidung notwendig: Zurück in den Süden. Habe bis jetzt um Paraguay einen großem Bogen gemacht, jetzt entlang der Grenze in Richtung Süden. Kontaktiere Juliano von JF Motos in Cascavel, brauche neue Reifen. Es ist Samstag, er meldet sich innerhalb weniger Minuten: Am Montag ist er da! Und noch dazu die gute Ware: Michelin Anakee.
Mato Grosso: Soja, Mais, Zuckerrohr, Rinder, … und ganz viele LKW.
Damit es etwas Abwechslung gibt, suche ich mir einige nette Hotels entlang des Weges. Von Cascavel sind es nur einige Stunden bis Foz Iguazú. Direkt zur Grenze nach Cuidad del Este. Die Grenze ist, wie beide Städte im Generellen, ein Horror. Unzählige Motorräder schlängeln sich durch die Autokolonnen Es gibt eine reine Motorradspur, kilometerlang schon vor der Grenze und im gesamten Verlauf. Die Grenzformalitäten gehen relativ flott, auf der brasilianischen Seite hakt es ein wenig mit dem Zoll für das Motorrad. Lerne aber dazu: Für Mercosur Länder gibt es keine Zollformalitäten für das Motorrad, da reicht der Eintrag im Reisepass, für alle anderen Länder ist sehr wohl eine Zolldeklaration erforderlich. Obwohl: Hatte schon des öfteren keine Zollerklärung für das Motorrad und es hat niemand danach gefragt.
Paraguay:
– kurze Schlange bei der Migration
– für das temporäre Permit werde ich durch einige Hände gereicht, ehe ich in einem Büro sitze und das Permit von Hand mit drei Durchschlägen ausgefüllt wird.
Bankomat: Der Erste gibt für meine Visa Karte nix her. Suche einen Anderen, werde tatsächlich fündig und: Millionär!
Cuidad del Este ist als Grenzstadt prädestiniert für Kriminalität, der Verkehr, die vielen Motorräder = Palermo zu Quadrat.
Komme gut voran, Hotel entlang des Weges, also vonwegen Weges: Wollte in den Süden, Grenze zu Argentinien. Bin auch schon eine Stunde unterwegs, dann beginnt, wieder, der Regen, drehe um: Nächsten Ziel Asuncion. Hatte von Frederic den Kontakt von Lutz, der antwortet umgehend und wir vereinbaren ein Zusammentreffen in Asuncion.
Lutz hat, so wie ich, bei Schindler gearbeitet, ehe er nach Paraguay ausgewandert ist. Wir haben viele Anknüpfungspunkte. Genieße die Zeit in Asuncion.
Über die Grenze nach Argentinien – Formosa mit dem Ziel: Peru. Direttissima über den Paso de Jama, Calama und den Grenzübergang Tacna nach Peru. Chivay, Colca Canyon als Ausgangspunkt nach Orcopampa. Die Schotterstraße weist „einige Schlaglöcher“ auf, mehr als 25kmh sind nicht drinnen, und die verlangen mir einiges ab.
Aber mehr der Honda: Irgendwas stört mich am rechten Knie, eine Schraube des Rahmens. Die Mutter ist weg, die Schraube sichere ich mit einem Gummistück, das ich auf der Straße finde und einem Kabelbinder.
Hält bis Lima. Service bei Touratech in Lima, Ivan hat für mich einen Termin reserviert. Nütze den Aufenthalt für etwas Relaxing. Möchte in der Region Ancash einige Zeit verbringen – Cordillera Blanca. Der Parque Huascaran, Ruta AN1251, prähistorische Felsenmalerei, Puya Raimondi.
Was schon einige Wochen vorher der Fall war, jetzt noch immer: Teilweise heftige Regenfälle. Wollte über die Berge nach Cajamarca, ziehe es wegen des Regens vor in Richtung Küste zu fahren. Die Fernsehbilder einige Tage später bestätigen die Richtigkeit der Entscheidung: Heftige Überflutungen, Erdrutsche, viele Zerstörungen, Tote in der Gegend um Huaraz. Von Trujillo wieder in die Berge, bin damit wieder auf der geplanten Route, aber auch hier Regenfälle. Bin schon auf dem Breitengrad vom Kongo – suche mir ein Hotel mit Heizung, es ist ordentlich kalt.
Das Motorrad „fühlt“ sich am Morgen etwas eigenartig an – da fehlt einiges an Luft im Hinterreifen. Frage mich durch die Stadt wegen eines Reifenschusters – Sontag morgen, … Ein Motocar zeigt mir den Weg, wir finden wirklich eine offene Vulcanicacion. Stelle die Honda auf den Mittelständer, nicht zu übersehen, da steht ein Nagel aus dem Reifen. Es ist ein acht Zentimeter langer Nagel im Hinterreifen. Der Reifenschuster sucht längere Zeit, wie er das Loch mit Streifen zumachen kann – wir nehme meine. Einige Minuten später: Loch zu, aufgepumpt, dicht. Die fünf Soles– 1,20 € – sind o.k. Fotoshooting, herzliche Verabschiedung.
Die „Straße“ fordert einiges, Erdstraße und Regen. Teilweise tiefer Schlamm, komme nur langsam voran. Trotz schlechter, enger Straße LKW Verkehr mit Schwerlastern. Einer kommt einige Zentimeter in den unbefestigten Randstreifen, versinkt im Gatsch und lehnt am Gelände neben der Straße. Etliche LKWs, die nicht vorbeikommen. Finde eine Lücke zwischen den Fahrzeugen, eine Stunde später kommt mir ein größerer Caterpillar entgegen, denke der soll den LKW rausziehen. Wird noch einige Zeit dauern …
Halt in Cajamarca, Atahualpa, der letzte König der Inkas wurde hier hingerichtet. Chiclayo, nettes Hotel von John, ein Engländer, der schon viele Jahre in Südamerika lebt und ein Hotel bei Chiclayo gebaut hat, eine Oase. Bin schon etwas müde, beschließe in Richtung Tumbes, an die Strände Perus zu fahren. Suche etliche Hotels, ist nicht sooo einfach etwas geeignetes zu finden. Zum Äquator wäre es nur mehr eine Tagesreise. Kehre nach längerer Suche zu einem der ersten Hotels zurück, ist ein Ressort, spanische Besitzer, die Besitzerin ist zufälligerweise in Mancora. Sie ist begeisterte Schifahrerin, kennt ziemliche viele gute Schigebiet in Tirol. Man braucht das Hotel nicht zu verlassen, alles da. Strand einmalig, außer einigen Kite Surfern keine Leute. Der Rundgang durch den Ort: Ernüchternd – No comment.
Nehme mir eine Woche Auszeit.
Überlege die weitere(n) Reisen??? Miguel fragt wegen Verfrachtung von Motorrädern von Argentinien / Chile nach New York. Kontaktiere Ronny und Olaf, Kostenaufstellung bekomme ich in wenigen Stunden. Überlege, die Honda gleich mit meinen beiden Freunden in die USA zu verfrachten!?!?
Miguel schwebt September vor – das würde, ohne viel zu überlegen, bei mir passen. Müsste nur in den nächsten Wochen die Details mit ihnen abklären. Würde das Bike bei Ronny in Quillota, bei Santiago de Chile, abstellen. Er kann dann auf Zuruf die Verzollung und Einschiffung machen …
Für mich sind nicht die USA das Ziel, sondern Mexiko und Kanada.
Erste Recherchen: Aufenthaltsgenehmigung, Temporäre Einfuhr für das Motorrad, Visa USA, …
Bin mittlerweile wieder auf dem Weg zurück nach Argentinien, die Zeit ist schnell vergangen.
Asados sind nicht nur zur Nahrungsaufnahme, es ist ein Lebensstil. Viele Themen werden besprochen, so wichtige wie
- „Wo gibt es das beste und günstigte Fleisch?“
- oder „Wo ist das Salz?“ … aber auch:
- „Wo kann man in Argentinien gut leben?“
Brainstorming, viele Argumente. Nach langen Diskussionen, Abwägungen: Cordoba, und in Cordoba Villa Allende.
Mache eine Tour in die Provinz Cordoba. Die Tuneles de Taninga sind jedes Mal ein Erlebnis, Kondornistplätze, …. Die Straße, Ruta 20 in La Roija wird zur Ruta 28 in Cordoba, von Chepes zu den Tuneles, 100 Kilometer tiefer Sand „vom Feinsten“, also der Sand. War beim letzten Mal ganz o.k zu fahren. Die Provinz La Rioja hat sich in der Zwischenzeit entschlossen die Straße in ihrer Provinz zu erneuern. Denke Milei hat dem Ganzen mittendrin ein Ende gemacht. Es sind nun vier Spuren in die Landschaft gepflügt, leider wirklich gepflügt, ist wie ein Acker. Tiefer feinster Sand. Die Spur an einer Seite weist tiefe sandgefüllte Spurrillen auf, der Rest der „Straße“ weiches Terrain, versinke tief im Sand. Es wird ein längers Unterfangen, auch der Sturzbügel verbiegt sich. Bei der Einmündung nach / aus Chancani: Straße gesperrt.
Wird eine längere Matepause mit der Polizistin, welche die Strecke „bewacht“: Die Tuneles sind wegen eines Erdrutsches seit Monaten gesperrt! Internet, Google, … Fehlanzeige. Wir teilen meinen Mate, vom Feinen, Mananita. Letztendlich meint sie ich hätte ihren noch gar nicht versucht. Neue Erkenntnis: Etwas löslichen Kaffee in die Yerba gemischt, schmeckt wirklich gut! Die Stadt Cordoba ist nicht so ganz meines, aber einige der Vororte sind sehr lebenswert. Es ist schon Juni, Winter in Südamerika. Suche mittlerweile Hotels nach der Option: Heizung, friere in der Nacht oft wie ein Schneider.
Ruta 14 nach El Condor. Über die Berge nach San Luis, Kondorschwärme, tolle Landschaften, treffe immer wieder auf herzliche, nette Leute. Termas in Balda.
Cordoba ist eine gute Option zu Leben. Sehr gute Wohnverhältnisse, Verkehrsanbindung(en), ärztliche Versorgung, Klima, bei überlegter Wahl des Bezirkes/Vorortes: Hohe Sicherheit.
Que mas?
Die Tour meiner Freunde nach New York und Fahrt zurück nach Argentinien hat sich mittlerweile zerschlagen. Nach genaueren Überlegungen ist es auch nicht wirklich gut möglich eine Tour im September in Nordamerika zu starten: Kanada liegt auf der Nordhalbkugel, ziemlich weit im Norden, der Winter so ab November könnte ein strenger werden.
Ideenfindung:
Zur Verschiffung / Verfrachtung des Motorrades, kontaktiere Ronny in Chile, Olaf in Hamburg.
Stelle die Honda im Dezember bei Ronny in Santiago ab. Der verschifft im März das Motorrad nach Nordamerika – USA oder Kanada. Mexiko kann Ronny nicht empfehlem: Einige Motorräder wurden in den letzten Jahren auf dem Weg „verloren“!
Die Verschiffung dauert vier Wochen, ich kann im April mit meiner Tour in Nordamerika beginnen.
Voraussetzungen:
- Visa für die USA
- Wenn das Motorrad auf dem Seeweg oder per Flugzeug in die USA eingeführt wird, ist ein EPA – Zulassung der Einfuhr für KFZ – notwendig.
Werde die Pause in Österreich nutzen einige Dinge abzuklären, dann kann ich am Ende meiner nächsten Tour im Dezember, … die notwendigen Schritte setzen.
Etliche Asados, Supremeas, Milanesas, Pastas, später:
Einlagern der Africa Twin bei Miguel. Heimflug ohne Probleme.
Die Vorbereitungen für das nächste Jahr:
ESTA Visum für die USA. Fiege nach der Frage, welche Länder ich seit 2011 bereist habe aus dem System – ich soll eine Visa beantragen.
Eine Herausforderung, vorerst im elektronischen System. Interview am Konsulat der USA obligatorisch. Erhalte letztendlich ein 10 Jahres Visa für die USA.
Feinabstimmung mit Ronny über WhatsApp. Er hat für mich schon viele der Abwicklungen am Zoll in Chile erledigt. Nach mehreren WhatsApps meint er so nebenbei: „Ich bin gerade in der Anzengrubergasse, Wien, wo bist du?“.
Seine Frau in der Oper – Sissi, wir in einem sehr typischen Wiener Beisl zum Bier, Schnitzel mit Erdäpfelsalat => Kleine Welt.
Er trifft in den nächsten Tagen Olaf in Hamburg. Der Plan für 2026 steht!
Von Gerhard in Santa Cruz kommt die traurige Nchricht:
Sein Vater ist im Juli verstorben.
Habe ihn noch Anfang April in Campo Grande besucht und bin jetzt sehr froh darüber.










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