27.2.2020
Highlights in Bolivien
Von Tilcara bis La Quiaca geht es recht flott, Tankstopp und die restlichen argentinischen Pesos sind in Benzin umgewandelt. Das Prozedere an der Grenze geht auf argentinischer Seite unheimlich schnell und unkompliziert, auch die Aus- und Einreise nach Bolivien ist in einem Verfahren. Die Verzollung der Motorräder gestaltet sich dagegen als zeitaufwändig.
Karnevalstreiben in Villazon, wir fahren ohne uns aufzuhalten in Richtung Tupiza. Nach zwanzig Kilometer der Abzweiger nach Yunchara, durch den Canyon bis Iscayachi. Der Canyon zeigt sich von seiner besten Seite, viele Fotos der wunderschönen Landschaft. Über die R1 durch den Tunnel nach Tarija – 4.000 Höhenmeter. Schwere Regenwolken hängen in den Bergen, es regnet aber nicht.
In Tarija zu Gattopardo, DAS Cafe am Plaza Principal, Crepes Suzette, flambiert. Hatten wir Schwierigkeiten in Argentinien an Geld zu kommen, gibt hier der Bankomat problemlos für alle Karten Geld. Im Hotel La Pasarela werden wir herzlich empfangen. Mit Frederic verbindet mich mittlerweile ein langjährige Freundschaft, wieder ein besonderes Erlebnis. Das Filet Mignon ein Muss, mit knackigem Gemüse und Kartoffeln, nicht typisch für Bolivien, aber für das Haus, Frederic kocht vorzüglich! Wir bleiben zwei Nächte, Ausspannen ist angesagt, treffe Martin im Gattopardo, freue mich den jungen Mann gut behalten wieder zu sehen! Abendessen und Frühstück mit der Familie. Schweren Herzens nehmen wir Abschied, mit dem Versprechen uns bald wieder zu sehen – in Deutschland, Belgien, Frankreich, Österreich, … wo auch immer. Auf der R1 wieder in Richtung Tunnel, dichter Nebel, Regen. Wir zweigen dieses Mal nicht nach Iscayachi ab sondern fahren weiter über den Pass bis El Puente, Abzweiger nach Tupiza. Wieder eine eindrucksvolle Fahrt über hundert Kilometer Schotter, Pass auf über 4.000 Meter, tolle Landschaft. Mittagessen in einer kleinen Pizzeria.
Nach dem unausweichlichen Besuch einer Gomeria zum Luftaufpumpen die Einfahrt in die Straße 21 nach Uyuni. Die ersten paar hundert Meter im Ort sind noch recht passabel, außerhalb von Tupiza wird es eine Fahrt im Flussbett. Toni kann nicht glauben, dass wir auf der richtigen Strecke sind – ich kenne es von früher und bin mir sicher. Es wird auch nach einigen Kilometern nicht besser sondern schlechter, bis es fast übergangslos auf die neue asphaltierte Straße übergeht. Die Berge leuchten rot, bizarre Gesteinsformationen, für mich eine der schönsten Gegenden in Bolivien. Bis vor drei Jahren gab es hier nur die alte Straße, die ging über mehrere hundert Kilometer im tiefen Sand, Geröll, Dünen von Tupiza nach Uyuni. Jetzt fliegen wir über feinen Asphalt, ok teilweise sind noch unfertige Straßenstücke auf Schotter. Wir erreichen Uyuni am späten Nachmittag, Toni ist von der staubigen Stadt entsetzt. Wir beschließen uns im Salzhotel direkt am Salzsee einzuquartieren, luxuriöses Ambiente an der Salzwüste. Leider können wir den Salar de Uyuni nicht befahren, er steht Wasser auf dem Salzsee. So bleibt uns leider nur der Eindruck vom Rand.
Am nächsten Tag zum Eisenbahnfriedhof, eigentlich die einzige touristische „Attraktion“ in Uyuni und dann weiter über Potosi nach Sucre. Die Strecke ist wieder sehenswert, Potosi leider weniger. Wir kurven durch die Stadt zur Ausfahrt in Richtung Sucre und lassen die einstige reichste Stadt Boliviens hinter uns. Im My Pueblo Samari Hotel finden wir eine standesgemäß Unterkunft, wir bleiben zwei Nächte und spannen vom Motorradfahren ein wenig aus. Als Besonderheit ist die Präsidentin von Bolivien zu einem Meeting in der Stadt, viele Polizisten und Absperrungen, aber keine Probleme. Nächstes Ziel: Cochabamba. Die Ausfahrt aus der Stadt führt über teilweise verwinkelte Straßen, vorbei am Zementwerk, welches mitten auf einem Berg an der Ausfahrtsstraße thront. Unmittelbar danach sehe ich schon die LKW Schlange auf der Straße – Blockade, ein beliebtes Spiel in Bolivien. Heute protestieren die LKW Frächter gegen irgendetwas. Wir machen uns mit der Lage etwas vertraut, Auskunft: „Das wird mehrere Stunden dauern“. Wir beschließen uns so weit wie möglich durchzuschlängeln, werden auch von den LKW Fahrern nicht aufgehalten und kommen so nach einer halben Stunde durch die Blockade – Glück gehabt. Die Straße verläuft wieder durch eine wunderschöne Berggegend, super Straßen, teilweise hohe Pässe bis auf über 4.000 Meter. Wir kommen gut voran und erreichen früh Cochabamba. Cafe, Kuchen, Torte, Abendessen im Cafe Restaurant Vainilla, war jetzt schon ziemlich oft da. Plan nach La Paz, über Pässe bis auf 4.400 Höhenmeter Richtung Oruru, die Landstraße wird auf 4.300 Meter zur Autobahn. Nach einem kurzen Halt zum Mittagessen in Konani erreichen wir El Alto, die Stadt oberhalb von La Paz. Eigentlich nicht allzu viel Verkehr, wir stoßen die steile Abfahrt nach La Paz hinunter – ein unbeschreiblicher Eindruck der Stadt! Im Hotel Oberland finden wir nette Zimmer. Ich treffe Gert wieder, nach den Unruhen im November hat sich die Lage zwar beruhigt, trotzdem sind viele Touristen ausgeblieben.
Death Road von La Paz nach Coroico, bin ich schon etliche Male gefahren, nicht wirklich gefährlich, aber für mich wegen der Landschaft jedes Mal ein Erlebnis. Zu einem weiteren guten Freund in Coroico – Gianni von der Villa Bonita. Als wir runter fahren kommt uns ein Motorrad entgegen, ich denke Gianna darauf erkannt zu haben, fahren weiter zur Villa Bonita. Seine Frau kommt uns entgegen, schüttle ihr die Hand, versuche mich bei ihr in Erinnerung zu rufen, sie meint nur: „Gianni hat sich sehr gefreut mit mir damals reden zu können“, nach zwei Jahren, und ich war nur zwei Nächte hier! Gianni ist Eis ausliefern, er kommt mit seinem Sohn nach einigen Minuten wieder zurück, herzliches Wiedersehen. Nettes Mittagessen, Eis als Nachspeise, die Reise wird zu einem Treffen von vielen guten Freunden.
Zurück nach La Paz über die – neue – Umfahrungsstraße, regelrecht in den Berg geschmiedet sieht sie aus. Am Pass, auf 4,500 Metern, hat es um die Null Grad, prickelnd kalt, starker Nebel. La Paz ist jedes Mal ein Erlebnis! So auch dieses Mal. Abschied von Gert, mit allen guten Wünschen.
Auf dem Weg nach Copacabana queren wir auf den abenteuerlichen Fähren die kurze Wasserstrecke auf die Halbinsel. Das Hotel Azul direkt am Titicacasee bietet einen eindrucksvollen Blick über den riesigen See auf fast 4.000 Metern Seehöhe.
Wir verlassen Bolivien in Richtung Peru über den Grenzübergang Kasani.
Hey lieber Toni !
Ich sehe du nutzt die Zeit hervorragend um deinen Blog zu komplettieren
Hoffe immer noch für dich das du eine Möglichkeit findest nach Österreich
durchzukommen. Die Bilder und die Storys sind wieder einmal super
Das macht Lust ebenfalls diese Gegend zu erkunden.
Mal sehen wie es mit der Corona Kriese weitergeht, irgendwie frisst sich
das Virus um die ganze Welt…..
Liebe Grüße
Stefan